VergissMeinNicht

von Sigrid Regensberger

Worum geht's?

VergissMeinNicht definiert sich als Inklusionsprojekt, das jungen Grenzgängern einen Platz in der Arbeits- und Lebenswelt unserer Gesellschaft gibt. Und zwar in Form einer Nähstube mit eigenem Geschäft in der Altstadt von Bruneck. Ein Lebensmodell. Ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der sinnvollen und spannenden Herausforderung. Hier entstehen in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Künstlern tolle Produkte mit dem Anspruch an Nachhaltigkeit, Design und Qualität. Kreative Einzelstücke mit Stil und in Handarbeit gefertigt.

Wir sprechen von Grenzgängern und meinen damit Menschen ohne wirkliche Behinderung, die aber in der kognitiven oder körperlichen Entwicklung dem Standard hinterherhinken. Grenzgänger wissen, dass sie anders sind und leiden darunter, mit dem hohen Tempo auf dem Arbeitsmarkt nicht Schritt halten zu können. Auch sie haben das Bedürfnis, einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen, sich neuen Herausforderungen zu stellen, zu wachsen. Aber eben in ihrem eigenen Rhythmus.

Wie ist das Projekt entstanden? Was ist das Ziel?

Die Entstehungsgeschichte von VergissMeinNicht ist eine sehr persönliche. Als Eltern und Freunde einer jungen Grenzgängerin, haben wir die klaffende Lücke im System zu spüren bekommen und vor zwei Jahren schließlich eine Sozialgenossenschaft als neues Lebensmodell gegründet. Zunächst mit dem Ziel, einen geeigneten Arbeitsplatz zu schaffen für all jene Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind. Auch für ältere Menschen. Einen Arbeitsplatz, der genügend Freiheiten einräumt und genau die Art von Rückhalt und professioneller Unterstützung bieten kann, die junge Grenzgänger brauchen. Dass jemand da ist, der sie auffängt, wenn es nötig ist. 

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